Habt ihr heute euer erstes Türchen aufgemacht? Die Vor-Adventszeit boomt mit den unterschiedlichsten Angeboten an Kalendern – ob Schokolade, Bio-Schokolade, vegane Schokolade, Kosmetikpröbchen, gesunde Nusssnacks, Spielzeugfiguren. Gefühlt nimmt der Trend jedes Jahr zu und die Unternehmen lassen sich immer mehr einfallen – Abnehmer gibt es genug.

Ich liebe ja auch sowas. Jeden Tag ein Türchen aufmachen und sich überraschen lassen. Aber Hand aufs Herz: Überrascht mich das wirklich? Schmeckt mir die Schokolade? Was mache ich mit dem Spielzeug? Und der Klecks an Handcreme reicht gerade mal für 1/3 der ersten Hand. Die zweite muss auf ihre Schönheitskur verzichten.

Adventskalender um jeden Preis

Im Grunde genommen geht es nur darum, einen Adventskalender zu haben. Ich habe mir vor drei Wochen Gedanken gemacht – ich wollte auch einen haben! – und habe im Internet recherchiert. Das Ergebnis: Es gibt viel. Überzeugt hat mich gar nichts. Edle Schokolade (24 Happen) für 60 Euro. Influencer-Kalender, die für Nachhaltigkeit werben – nä, nicht mit mir. Vegane Schokolade mit CO2-Ausdünstung. Abbaures bzw. kompastierbares Plastik? Ist ein Märchen, reines Greenwashing der Unternehmen. Bei den meisten vermisse ich auch übrigens Transparenz: Woher kommt die nachhaltige Schokolade? Zutatenliste? Und die so tollen Upcycling-Ideen, wie Quartettkarten basteln aus den Papiertütchen – das landet schließlich doch alles im Müll. Müllvermeidung ist hier unmöglch. Auch die überteuerte Kleinigkeit versüßt vielleicht nur für einen Bruchtal einer Sekunde den kalten Wintermorgen.

Achja: Und dann ist da ja die Sache mit der Lieferung: CO2 und zusätzlicher Verpackungsmüll. Wenn dann am besten selber hingehen, wenn man die Möglichkeit hat.

Basteln?

Na, klar! Dieses Jahr bleibe ich leider ohne Adventskalender – vielleicht die beste Alternative CO2 und Müll zu sparen. Für einen DYI-Kalender habe ich keine Zeit mehr und freue mich umso mehr, nächstes Jahr mehr Zeit dafür einzuplanen und etwas Besonderes zu gestalten.